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Die TAZ vom  6.6.2011, o.k. schon etwas her. Aber ist das Denken eventuell nicht noch vorhanden?

Damals war die Diskussion wie folgt:
TAZ: "...  sind 'weniger Autos natürlich besser als mehr Autos', wie es der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann gesagt hat?"

Und was war die Antwort?

Habeck: "Ja, das sehe ich wie Kretschmann. Und die wenigeren Autos müssen weniger Benzin verbrauchen als heute."


Was bedeutet das für die Bevölkerung?

Werden komplexe Probleme geschaffen, wo zuvor simplere waren?

Wenn ja, dann ist es nicht verwunderlich, wenn Schwierigkeiten unüberwindbar scheinen.

Werden - ohne die Kausalitäten zu berücksichtigen - Stimmungen aufgebaut, dann könnte die Folge Verunsicherung sein, dann:

  • sind Lieferketten betroffen
  • fallen Arbeitsplätze einem solchen Vorgehen zum Opfer
  • steigen Stückkosten vermutlich unplanbar
  • Eine Volkswirtschaft muss sich allein deswegen schon transformieren.

Aber: Ist das planbar?




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Da bin ich neulich auf ein interessantes Interview gestoßen. Ludwig Erhardt, ebenfalls Wirtschaftsminister - aber heute vermutlich als old-school klassifiziert. Gleichwohl kann diese Zeitreise inspirieren.

Sendung vom 10.04.1963 - Ludwig, Erhard | rbb

 
Das deutsche Volk vor Schaden zu bewahren

Erhard:
... Sie haben mir vorgelesen, dass ich ohne Zustimmung der Militärregierung keine Änderung in der Bewirtschaftung und in der Preisbindung vornehmen dürfe. Daraufhin habe ich gesagt, ich hätte nichts geändert, sondern nur aufgehoben. Das war natürlich nicht gerade die Antwort, die man erwartet hat. Aber ich hatte, Gott sei Dank, einen Mann, der zu mir stand. Das war General Clay. 

Gaus: Was gehört dazu, den Mut zu haben, einen solchen Schritt zu tun?

Erhard: Sehr viel. Einmal natürlich ein gereiftes Wissen über die Zusammenhänge, zweitens der Mut zur Verantwortung und drittens ganz klare Vorstellungen in Bezug auf das gesellschaftliche Leben, wie es geordnet sein müsste, wenn nach diesem Zusammenbruch ohnegleichen, nach der Abnutzung aller Werte, wieder neues Leben entstehen soll.

...

Gaus: Sie gehen in Ihren Ansprachen nach Ansicht Ihrer parteipolitischen Gegner manchmal bis an die Grenzen der Demagogie. Macht Ihnen Wahlkampf Spaß?

Erhard: Macht mir Spaß, ja. Übrigens nicht nur Wahlversammlungen, sondern überhaupt die Ansprache an die Menschen. Denn weil ich frei spreche, bekomme ich Kontakt, weil ich natürlich spreche, finde ich das Gehör der Menschen und wohl auch meist ihre Zustimmung. Und ich kann es mir in meinen Reden leisten, meine Zuhörer hart anzupacken, sie aber auch besinnlich zu stimmen. Je nach der Stunde werden die Akzente etwas verlagert. Man spürt auch aus der Reaktion, aus der Resonanz, wie man dosieren muss. Nicht um einer Demagogie willen, sondern um das zu erreichen, was dem Politiker vorschwebt und was ihm als notwendig erscheint.

 

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Isoliert pro Lieferkette gedacht scheint das einfach, wenn man sich dieses unten gezeigte, bekannte Bild vor Augen führt. Nur global betrachtet - und darum geht es eigentlich - dürften Ursachen und Wirkungen kaum vorhersehbar sein.

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