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Die Komplexität stellt eine zentrale Herausforderung dar, wenn es darum geht, ein ECO-System zu orchestrieren. Trotz unterschiedlicher Perspektiven herrscht darüber Einigkeit. 

JEDOCH:
Es gibt das bekannte Sprichwort "Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht". Diese Metapher in einen historischen Kontext und in den beruflichen Alltag zu übertragen, könnte die Grundlagen eines PMOs verdeutlichen.

Ich möchte zwei Thesen - von verschiedenen Parteivorsitzenden - gegenüberstellen. Eine dieser Thesen wird durch alle Medien verbreitet und prägt den Zeitgeist. Es wird sogar von einer natürlichen Überkomplexität gesprochen.


Überkomplexität kann als eine Form des deterministischen Chaos betrachtet werden, bei der die Vielzahl an Variablen und deren Wechselwirkungen so komplex sind, dass sie jede Form von klarer Vorhersage unmöglich machen. In solchen Szenarien ist es nicht nur schwierig, sondern nahezu unmöglich, eine aussagenlogische Prognose zu erstellen, da die zugrunde liegenden Dynamiken unvorhersehbar und chaotisch sind.


Esken meint sinngemäß:

"Die Herausforderungen sind komplex und simple Antworten funktionieren nicht. Das macht natürlich unruhig und die Populisten bieten sich mit genau solchen simplen Scheinantworten an. Gleichzeitig haben wir eine Regierung zu führen, die eine Meinungsvielfalt widerspiegelt, die ja auch in der Bevölkerung vorhanden ist und die mit Basta-Mentalität nicht zu steuern wäre…"


Ein PMO kann sich damit nicht zufriedengeben, ist doch der Erfolg Verpflichtung. Schauen wir 60 Jahre zurück und betrachten einen anderen deutschen Parteivorsitzenden.

Konrad Adenauer erklärte 29.Dezember 1965 im Interview mit Günter Gaus.
Q:  www.konrad-adenauer.de/seite/29-dezember-1965/

Gaus: Man hat Sie gern, Herr Dr. Adenauer, den großen Vereinfacher der Politik genannt. Halten Sie diese Charakterisierung für lobend oder für abwertend?

Adenauer: Das halte ich für ein ganz großes Lob, denn in der Tat, man muss die Dinge auch so tief sehen, dass sie einfach sind. Wenn man nur an der Oberfläche der Dinge bleibt, sind sie nicht einfach; aber wenn man in die Tiefe sieht, dann sieht man das Wirkliche, und das ist immer einfach. Ob das angenehm ist, das ist eine andere Frage.

Gaus: Angenehm für wen?

Adenauer: Für den, der überlegt.

Gaus: Haben Sie selbst gelegentlich unter dieser Ihrer Vereinfachungsgabe gelitten, wenn das, was Sie dann erkannten, bitter und schmerzlich war?

Adenauer: Nein. Wenn ich nachdenke, wüsste ich Ihnen nicht zu sagen, warum ich darunter hätte leiden sollen. Man musste mit den Dingen als Kanzler umzugehen wissen, und je klarer und einfacher man sie sah, desto mehr Aussicht auf Erfolg hatte man, oder man ließ seine Finger davon.


Fazit und Etwas für das Bewusstsein:

Seit Jahren wird Mikromanagement verurteilt: „Mikromanagement ist ein Führungsstil, der von großer Kontrolle, extremer Detailorientierung und Einmischung geprägt ist.“


Was stimmt oder stimmt nicht mehr?  

Ist alles Old-School?

Was ist hilfreich?



 


 

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Herr Falkenstein, ich teile Ihre Ansicht. Es ist bemerkenswert, dass viele Menschen heutzutage dazu neigen, in komplexen Mustern zu denken, anstatt einfache und klare Lösungen zu akzeptieren; oft im Namen der Gerechtigkeit. Dies führt dazu, dass sowohl große (Politik) als auch kleine Probleme (z.B. ein PMO) weiterhin bestehen bleiben. Man könnte vermuten, dass dies mit dem Bedürfnis nach persönlicher Relevanz zusammenhängt. In vielen Projekten trifft man auf solche kreisenden Denker. Die OKR-Methode kann hier oft hilfreich sein, da sie auf klare Ziele fokussiert ist. Meiner Meinung nach bietet die Wasserfallmethode zu viel Spielraum, um sich hinter Prozessen zu verstecken.
                                                                              

Gradliniges Denken ist die Voraussetzung Lösungen und Wege in einem ECO-System zu finden.


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Mikromanagement bedeutet, dass man ständig jedes Detail überwacht, das kann manchmal sinnvoll sein, um Fehler zu vermeiden oder bei besonders wichtigen Projekten alles im Blick zu haben. Aber wenn wir uns zu sehr auf Kleinigkeiten versteifen, verlieren wir oft das große Ganze aus den Augen und bremsen das Team aus. Es entsteht Stress, und die Motivation sinkt, weil das Team sich kontrolliert statt vertrauensvoll unterstützt fühlt. Ein bisschen Kontrolle ist okay, aber Vertrauen und Eigenverantwortung bringen oft bessere Ergebnisse und eine angenehmere Arbeitsatmosphäre.

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